Eine lebendige Stadtgesellschaft braucht starke Vereine und lebt vom ehrenamtlichen Engagement der vielen aktiven Mitglieder. Dieses Engagement zu fördern und zu unterstützen ist eine wichtige Aufgabe der politischen Führung in Rüsselsheim. Entscheidungen, die das Vereinsleben betreffen sind daher immer auf ihre Auswirkungen bis zum Ende zu überdenken.
Der Kreis Groß-Gerau und die Stadt Rüsselsheim am Main haben entschieden, dass zur Energieeinsparung im Winter die Heizungen und das Warmwasser in den eigenen Sporthallen abgeschaltet werden sollen. Das Ziel des verminderten Energieverbrauchs ist grundsätzlich richtig; bis zum Ende und den damit verbundenen Konsequenzen wurde diese Maßnahme aber nicht durchdacht.
Unsere Rüsselsheimer Vereine haben in der Coronazeit sehr gelitten und nicht wenige leiden heute noch unter dem Mitgliederschwund; sie erholen sich aktuell nur langsam von der harten Zeit. Mit der Abschaltung der Heizanlagen und damit verbunden auch der Warmwasserversorgung in den Sporthallen kommt auf unsere Sportvereine die nächste Bewährungsprobe zu. Hier stellt sich die berechtigte Frage, ob man nicht im Sinne des Ehrenamts mit mehr Augenmaß handeln kann.
Die direkte Konsequenz dieser drastischen Entscheidung ist, dass die Vereine keine, oder nur sehr eingeschränkte Sportangebote für ihre Mitglieder in besagten Hallen durchführen können.
Das Ergebnis wird eine erneute Austrittswelle bei den Vereinen sein. Besonders hart wird es den Bereich Gesundheitssport treffen, den die Krankenkassen übernehmen. Die Kursteilnehmer werden weiter Sport machen, aber nicht mehr im örtlichen Verein. Das wird die Vereine, neben dem Mitgliederschwund, vor große finanzielle Probleme stellen.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man in Gesprächen mit dem Sportbund und den Vereinen einen Kompromiss finden kann, der das Ziel der Energieeinsparung und die berechtigten Interessen der Vereine beinhaltet.
Wie das geht, macht aktuell die Stadt Riedstadt vor. Der Bürgermeister hat mit den Vereinen eine „Vereinbarung zur Selbstverpflichtung“ geschlossen, in der klar verabredet wurde, wie man Energie sparen will. Damit sollen genau solch drastische Maßnahmen vermieden werden, die Rüsselsheim den Vereinen jetzt zumutet. So wie ich die Rüsselsheimer Vereine in der Vergangenheit kennengelernt habe, habe ich großes Vertrauen darin, dass sie dazu bereit sind, ihren Beitrag zu leisten.
Wenn sich der Magistrat und der Sportbund schnell an einen Tisch setzen, wird man ganz sicher einen Weg im Interesse aller Beteiligten finden. So wie es jetzt läuft, ist es der falsche Weg und schadet den Vereinen und somit dem Ehrenamt in unserer Heimatstadt. #OBPB2024

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